Von news.de-Volontärin Saskia Weck - Uhr

Hanka Rackwitz: "Ich tick nicht richtig": Darum retten Gummistiefel der TV-Maklerin das Leben

Hanka Rackwitz, die sympathische Immobilienmaklerin aus dem Fernsehen, leidet seit 25 Jahren an Waschzwang, Kontrollzwang, leichter Hypochondrie und einer Borderline-Störung. News.de fühlt der TV-Bekanntheit auf den Zahn.

Hanka Rackwitz, die liebenswerte Immobilienmaklerin aus Leipzig, wird jede Minute ihres Lebens von Zwängen und Ticks beherrscht. (Foto) Suche
Hanka Rackwitz, die liebenswerte Immobilienmaklerin aus Leipzig, wird jede Minute ihres Lebens von Zwängen und Ticks beherrscht. Bild: Fandango/VOX

Seit gut 25 Jahren leidet die beliebte Immobilienmaklerin Hanka Rackwitz, bekannt geworden durch "Big Brother", "mieten, kaufen, wohnen" und "Shopping Queen", an unterschiedlichen Zwängen und Ticks. Sie hat zeitweise Angst vor ihren Möbeln, kann keine Türklinken anfassen und trägt nur Gummistiefel, weil die eine für sie beruhigende Distanz zu dem von ihr gefürchteten Boden haben. Über ihr Leben mit den Zwangsneurosen hat die quirlige Mittvierzigerin nun ein Buch geschrieben. News.de hat Hanka Rackwitz in Leipzig getroffen.

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Frau Rackwitz, in Ihrem neuen Buch "Ich tick nicht richtig" beschreiben Sie Ihr Leben mit Waschzwang, Kontrollzwang, leichter Hypochondrie und einer Borderline-Störung. Was bedeutet das für Sie im Alltag?

Hanka Rackwitz: Eigentlich kann ich sagen, dass meine Zwänge meinen Alltag mittlerweile ausmachen. Jede Minute meines Lebens. Man merkt zwar, wie sinnlos diese Zwänge sind, aber das Problem ist, wenn man sich sagt, ich höre jetzt auf mit den Zwängen, dann hast du das schon so lang gemacht, dass du mit der Qualitätszeit, die daraus entstehen würde, gar nichts mehr anfangen könntest. Diese lästigen Zwänge sind so etwas wie eine Hass-Liebe, sie sind zur Konstante im Leben geworden.

Einfach mal durch die Stadt bummeln oder ein Besuch beim Friseur - das muss schwierig für Sie sein!

Rackwitz: Ich habe meine Zwänge seit 25 Jahren. Wenn man das so lang hat, ist jede Alltagssituation
durchgedacht. Meine Lebensmittel räume ich zum Beispiel ohne die dazugehörige Verpackung auf
Tellern in meinen Kühlschrank. Mein Gewicht reduziere ich insofern, dass ich in den Läden nichts
mehr anprobieren muss, weil ich weiß, das passt mir. Anprobieren kann ich die Sachen nicht. Früh
aufstehen und duschen ist für mich ein großer Akt, besonders das darauf folgende Anziehen von Slip und Hose. Ich muss meine Füße da durch balancieren, die Füße laufen aber auf dem Boden. Wenn ich den Slip anziehe, darf ich nirgendwo anecken. Wenn mein Fuß rechts oder links aneckt, muss ein neuer
Slip her. Wenn so irgendwann kein sauberer Slip mehr übrig bleibt, komme ich nicht aus dem Bad.

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