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Kreuzigung in Saudi-Arabien: Über 134 Menschen hingerichtet - darunter 6 Kinder!

Die Massenhinrichtungen und Kreuzigungen in Saudi-Arabien nehmen kein Ende. Insgesamt sollen in dem Wüstenstaat in diesem Jahr bereits mehr als 134 Menschen hingerichtet worden sein - darunter mindestens sechs Kinder.

Mohammed bin Salman al-Saud ist der Kronprinz, Verteidigungsminister und stellvertretende Premierminister Saudi-Arabiens. (Foto) Suche
Mohammed bin Salman al-Saud ist der Kronprinz, Verteidigungsminister und stellvertretende Premierminister Saudi-Arabiens. Bild: dpa

Es sind erschreckende Zahlen, die einem einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Wie der britische "Daily Star" berichtet, sollen in Saudi-Arabien in diesem Jahr bislang mehr als 134 Menschen hingerichtet worden sein. Sechs von ihnen sollen bei ihrer Festnahme noch Kinder gewesen sein. Nach internationalem Recht ist die Todesstrafe gegen Minderjährige verboten.

Massenhinrichtungen und Kreuzigungen in Saudi-Arabien: Mehr als 134 Menschen hingerichtet

Das geht aus einem Bericht hervor, der auf der Tagung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen in Genf vorgelegt wurde. Demnach befinden sich aktuell noch immer 24 Personen in Gefahr und sind, so berichtet es der "Daily Star", einem "unmittelbaren Hinrichtungsrisiko" ausgesetzt.

Hinrichtungsopfer waren Kinder, politische Gegner und Geistliche

Unter den Hingerichteten befanden sich laut "Daily Star"Kinder, prominente politische Gegner des Kronprinzen Mohammed bin Salman, Geistliche und Menschenrechtsaktivisten. Mindestens 58 der Getöteten waren Ausländer, denen vorgeworfen wurde, den schiitischen Islam verbreitet zu haben - in Saudi-Arabien ein Verbrechen. Weiterhin wurden zahlreiche Frauen aufgrund von Drogenmissbrauchs in anderen Teilen der Welt gekreuzigt.

Experten prangern "grob unfaire Gerichtsverfahren" an

Experten sprechen von Misshandlungen, die "durch die systematische Folterung von Häftlingen und grob unfaire Gerichtsverfahren, die in Todesurteilen gipfelten, verschärft worden seien". Unvergessen bleibt die Massenhinrichtung Ende April, bei der insgesamt 37 Menschen gekreuzigt und geköpft worden waren.

KronprinzMohammed bin Salman kündigte lebenslange Haft statt Todesstrafen an

Es sind alarmierende Zahlen. Eigentlich hatte Kronprinz Mohammed bin Salman zugesagt, die Todesstrafen zu minimieren und weniger staatliche Hinrichtungen durchzuführen. In einem Interview mit dem "Time"-Magazin hatte er 2018 erklärt: "Es gibt einige Bereiche, in denen wir die Strafe von Hinrichtung zu lebenslanger Haft ändern (oder senken) können.Wir arbeiten also seit zwei Jahren mit der Regierung und dem saudischen Parlament zusammen, um in diesem Bereich neue Gesetze zu schaffen."

Bisher ist von diesen Änderungen allerdings noch nichts zu merken.

/rut/news.de

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