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Globaler Klimastreik am 20.09.19   : Twitter-Spott: DIESE Aktion der Demonstranten ging nach hinten los

Am 20.09.2019 findet der dritte globale Klimastreik statt. Bisher haben mehr als 2.000 Städte weltweit ihre Teilnahme bestätigt. Erste Protestaktionen sind in Deutschland gestartet. Alle aktuellen Informationen finden Sie hier.

Fridays for Future fordern die Politik zum Handeln auf. (Foto) Suche
Fridays for Future fordern die Politik zum Handeln auf. Bild: dpa

Der dritte globale Klimastreik findet am 20.09.2019 statt. Die "Fridays for Future"-Bewegung (FFF) ruft weltweit Menschen auf sich an der Demo zu beteiligen. In fast 160 Staaten ruft die Klima-Bewegung zum Streik für das Klima auf. In Deutschland ist der Protest bereits in vollem Gange. Nach Frankfurt, gehen die Menschen jetzt auch in Hamburg und Berlin für das Klima auf die Straße.

Globaler Klimastreik im September 2019 - Fridays for Future ruft weltweit zur Demo auf

FFF hat sich den 20. September für ihren globalen Klimastreik ausgesucht, weil dann nicht nur in New York die Vorbereitungen für den wichtigsten UN-Gipfel des Jahres stattfinden, sondern auch das Klimakabinett der deutschen Bundesregierung ein Paket mit konkreten Klimaschutzmaßnahmen beschließen will. "Wir werden an dem Tag streiken, um den Druck aufrechtzuerhalten, dass wir vernünftige Maßnahmen brauchen", sagte FFF-Sprecherin Carla Reemtsma (21). Man wolle dabei auch deutlich machen, dass die aktuellen Debatten insbesondere zum Thema CO2-Steuer "nicht ohne uns geführt werden können".

Was fordert Fridays for Future in Deutschland?

In Deutschland fordert die Bewegung, bis Ende 2019 alle staatlichen Subventionen für fossile Energieträger zu streichen, ein Viertel der Kohlekraft abzuschalten und eine Steuer auf Treibhausgasemissionen zu erheben. Für die globale Streikwoche, die Freitag beginnt, sind Proteste in Tausenden Städten in 150 Staaten angekündigt. In Deutschland stehen gut 500 Aktionen an - unter anderem am Freitag, wie in Berlin, am Brandenburger Tor). Dort werden die Linke-Bundesparteivorsitzenden Kaja Kipping und Bernd Riexinger erwartet.

In welchen deutschen Städten am 20.09.2019 Klimastreiks geplant sind, erfahren Sie auf der "Fridays for Future"-Webseite.

Weltweite Fridays for Future-Demo am 20.09.2019 - Alle aktuellen Infos im News-Ticker

+++ Thunberg zufrieden mit dem Zuspruch den der weltweite Klimaprotest erfährt +++

 

Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg hat sich zufrieden über den Zuspruch zu den weltweiten Klimaprotesten gezeigt. In Australien hätten sich 400 000 Menschen an Kundgebungen beteiligt, knapp 100 000 alleine in Berlin, sagte sie am Freitag per Livestream aus New York zu Protestteilnehmern in ihrer Heimatstadt Stockholm. "Es ist unglaublich, was wir zusammen erreicht haben. Es ist ein historischer Tag", sagte sie, während die überwiegend jungen Schweden immer wieder jubelten und "Greta, Greta!" riefen.

Am ursprünglichen Platz ihres Klimaprotestes vor dem schwedischen Reichstag ging der Protest für mehr Klimaschutz auch ohne die in die USA gereiste Aktivistin weiter. Etliche Menschen säumten den Mynttorget vor dem Parlament, um nach dem Vorbild der 16-Jährigen ein entschiedeneres politisches Handeln gegen die Klimakrise einzufordern. Nicht nur junge Leute fanden sich unter den Demonstranten: Auch eine ältere Frau mit Rollator und einem Schild mit der Aufschrift "Grandparents for Future" in der Hand war in der Menge zu sehen. Während eines Protestmarsches wuchs die Menge später auf Tausende Teilnehmer an. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf fast 10 000.

Insgesamt waren am Freitag in Thunbergs Heimatland etwa 100 Klimaproteste geplant, in Deutschland waren zeitgleich für den Tag mehr als 500 Aktionen angemeldet. Für die internationale Streikwoche bis zum kommenden Freitag haben Aktivisten Proteste in mehr als 2600 Städten in fast 160 Staaten angekündigt. Thunberg befindet sich seit knapp drei Wochen in New York, wo sie ihren Klimakampf unter anderem auf mehreren Klimagipfeln weiterführen will.

+++ 20.09.2019: Veranstalter: 270.000 demonstrieren in Berlin für Klimaschutz +++

Nach Angaben der Bewegung Fridays for Future haben in Berlin am Freitag deutlich mehr Menschen für Klimaschutz demonstriert als zunächst angenommen. "In Berlin sind heute im Rahmen von "FridaysForFuture" ca. 270.000 Menschen auf der Straße", twitterte das Bündnis als Mitveranstalter am Freitagnachmittag. "Diese Gesellschaft ist beim Klimaschutz so viel weiter als ihre Regierung." Zuvor hatte die Bewegung 100.000 Demonstranten vermeldet, während die Polizei zuletzt von "mehreren Zehntausend" ausging.

"Wir sind keine "ungeduldigen jungen Menschen", wie Frau Merkel gerade sagt. Sondern eine Gesellschaft, die sich wie nie zuvor aufmacht und echte Klimapolitik einfordert", twitterte Luisa Neubauer, eines der bekanntesten deutschen Gesichter von "Fridays for Future". Die Großdemonstration rund um das Brandenburger Tor war am Freitagnachmittag noch im Gange.

+++ 20.09.2019: Demonstranten für besseren Klimaschutz dringen in Paulskirche ein +++

Teilnehmer des Streiks für einen besseren Klimaschutz sind am Freitag in die Frankfurter Paulskirche eingedrungen. Etwa 25 Menschen hielten ein Banner hoch und stimmten ein Protestlied an. Sie teilten mit, das symbolträchtige Gebäude zunächst nicht verlassen zu wollen. Seit dem Morgen waren allein in Frankfurt mehrere Tausend Demonstranten einem Aufruf der Bewegung "Fridays for Future" zum globalen Klimastreik gefolgt. Sie zogen unter anderem mit großen Bannern durch die Straßen und blockierten an mehreren Stellen vorübergehend den Verkehr. 

+++ 20.09.2019: Merkel lobt Greta Thunberg und gibt "jungen Leuten weltweit" Recht +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Klimaaktivistin Greta Thunberg gelobt und indirekt Verständnis für die weltweiten Proteste für besseren Klimaschutz gezeigt. "Wenn mich etwas beeindruckt, das sage ich jetzt mal als Naturwissenschaftlerin, dann ist das, wenn Greta Thunberg sagt "Unite behind the science" ("Versammelt Euch hinter der Wissenschaft")", sagte Merkel am Freitag bei der Vorstellung des Klimapakets der Bundesregierung.

"Es ist nicht so, dass wir hier irgendwas Ideologisches machen", sagte Merkel mit Blick auf die Verhandlungen zum Klimapaket. "Sondern wir machen hier etwas, wofür es so massive Evidenzen gibt, dass wir dagegen handeln müssen". Wer diese Evidenzen (Gewissheiten) ignoriere, der handele nicht zukunftsgerecht. Thunberg hatte schon oft Politiker dafür kritisiert, dass sie wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel ignorierten.

Ihre Bewegung "Fridays For Future" hatte für den Freitag weltweit zu Protesten aufgerufen, denen in hunderten Städten zehntausende Menschen folgten. Die vielen jungen Leute würden weltweit "mit Recht einfordern, dass wir etwas dafür tun, dass auch sie gute Lebenschancen haben", sagte die Bundeskanzlerin.

+++ 20.09.2019: Rund 2000 Demonstranten protestieren in Kopenhagen für Klima +++

Auch zahlreiche Dänen haben sich am Freitag an den weltweiten Klimaprotesten beteiligt. Auf dem Rathausplatz in der Hauptstadt Kopenhagen kamen am Freitagmittag rund 2000 überwiegend junge Demonstranten zusammen, wie der Fernsehsender TV2 berichtete. Eine Siebtklässlerin hielt ein Schild mit der Aufschrift "Make Love, Not CO2" in die Höhe. Eine Mitschülerin sagte dem Sender, sie wolle, dass Erwachsene und Politiker begriffen, dass es um die Zukunft ihrer Generation gehe. Insgesamt waren nach Angaben des dänischen Rundfunks DR Klimaproteste an 19 verschiedenen Orten in Dänemark geplant. In Deutschland waren für den Tag um die 500 Kundgebungen angemeldet.

+++ 20.09.2019: Twitter-Spott für Heliumluftballons +++

In Frankfurt haben Demonstranten eine tolle Idee gehabt: Sie versperrten einen Fahrstuhl mit Heliumballons. Das rief gleich die Polizei auf den Plan, die auf Twitter warnte: "Wenn diese im Verlauf der Demostrecke gegen die stromführenden Oberleitungen kommen besteht Lebensgefahr."

Sie reagierten gleich und ließen den Strom abschalten. Auch andere Twitter-Nutzer blieben nicht untätig: Sie spotteten über diese Klima-Aktion. Sie kritisieren vor allem die Plastikverschwendung. Einer fragte sogar: Heliumballons? So richtig aus Kunststoff oder vielleicht sogar aus diesem Folienzeug? Ist ja richtig umweltfreundlich!" Dieser Humor sorgte bei der Twittergemeinde immer noch für "Kopfschütteln", wie eine Person ganz klar auf den Punkt brachte.

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+++ 20.09.2019: Protest in London: Du stirbst an Altersschwäche, ich am Klimawandel! +++

Mit ungewöhnlichen Aktionen, pfiffigen Protestschildern und Verkleidungen haben sich zahrleiche Demonstranten in Großbritannien und Irland am globalen Klimastreik beteiligt. "Man darf die Erderwärmung nicht ignorieren", sagte die 15-jährige Sara am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in London. "Viele denken wohl, unser Protest ist nicht so wichtig, weil wir Kinder und Jugendliche sind. Aber mir ist das sehr ernst!"

Auf Protestschildern hatten die vor allem jungen Demonstranten jeweils ihre eigene Botschaft im Kampf gegen die Erderwärmung: "Benutzt weniger Papier", hatte beispielsweise eine Jugendliche auf einem winzigen Schild geschrieben. "Du wirst an Altersschwäche sterben, aber ich am Klimawandel", stand auf einem anderen Schild.

Studenten riefen dazu auf, gemeinsam mit klingelnden Weckern die Menschen wachzurütteln. Unternehmen sollten ihren Feueralarm aktivieren. In Großbritannien waren insgesamt mehr als 200 Demonstrationen und andere Veranstaltungen am Freitag geplant.

+++ 20.09.2019: Mehr als 30 000 Menschen demonstrieren in Bremen für Klimaschutz +++

Mehr als 30 000 Menschen haben am Freitag in Bremen für den Schutz des Weltklimas protestiert. Die Polizei sprach von 31 000 Menschen, die am Klimastreik der Bewegung "Fridays for Future" teilnahmen. Nach einem Marsch vom Hauptbahnhof durch die Stadt durften aus Sicherheitsgründen nicht alle Demonstranten auf den Marktplatz am historischen Rathaus der Stadt. Zeitweise blockierten Demonstranten eine Schnellstraßenbrücke über die Weser. Ansonsten sprach die Polizei bis mittags von einem ruhigen Verlauf.

+++ 20.09.2019: Prominente unterstützen den globalen Klimastreik +++

Auch Prominente setzen ein Zeichen und unterstützen mit ihren Posts den globalen Klimastreik. Wie Barbara Meier, die privat Fair Fashion konsomiert. Sie schreibt"Heute ist ein wichtiger Tag für unser Klima! Wir müssen zeigen, dass wir alle gemeinsam für unsere Zukunft kämpfen, aber auch bereit sind, unsere Gewohnheiten im Alltag zu ändern."

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Heute ist ein wichtiger Tag für unser Klima! Wir müssen zeigen, dass wir alle gemeinsam für unsere Zukunft kämpfen, aber auch bereit sind, unsere Gewohnheiten im Alltag zu ändern. Es muss nicht alles auf einmal sein, aber wir müssen jetzt anfangen und uns Schritt für Schritt auf den richtigen Weg begeben. Wie Ihr wisst, ist Fair Fashion ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt! Die Textilindustrie ist die zweit-umweltverschmutzendste Industrie der Welt. Gleich nach Erdöl! Kleidung ist aber auch ein Bereich, in dem jeder von uns seinen Beitrag leisten kann, um die Umwelt ein wenig zu entlasten! Wir können alle mithelfen, indem wir Kleidung mit dem Grünen Knopf kaufen, nach neuen Fair Fashion Labels im Internet suchen, ab und zu Secondhand kaufen, Kleidung länger tragen und vor allem: indem wir weniger kaufen! Kleidung darf kein Wegwerfprodukt mehr sein! Wie geht Ihr mit Kleidung um? Einmal tragen und weg damit? Oder tragen, bis mehr Löcher als Stoff da ist? ???? Shoppen als Hobby? Oder nur kaufen, wenn wirklich was fehlt? —- PS: der jumpsuit ist natürlich auch fair produziert ???? —- #mission20percent #climatechangeisreal #fairfashion #oneworld #earth #ecofashion #savetheplanet #alltogether #Umweltschutz #grünerknopf

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"Where have all the flowers gone?" fragt Jasmin Wagner auf einem Plakat und zeigt sich in dem Begleitpost zum Foto begeistert von dem Engagement ihres Patenkindes. Sie selbst schrieb weiter unten im Text, das sie in Hamburg mit streiken will.

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WHERE HAVE ALL THE FLOWERS GONE... @signsforfuture_de @signs_for_future Mein Schild für die @fridaysforfuture.de @fridaysforfuture_hh -Demo hier in Hamburg. Bin soooo gespannt auf Eure Schilder nachher ab 12h am Jungfernstieg! . Ich bin soooo stolz auf mein Patenkind und die Kinder meiner Freunde und ihre Eltern @parents4future ,die in den letzten Wochen und Monaten soviel mobilisiert haben und mir eine große Inspiration geworden sind, an immer mehr Schrauben zu drehen! YOU ROCK THE WORLD AND MY HEART! ❤️????❤️ And many thanks to my Stempel- Partner in crime @sophie_froh Mein Schild wird übrigens versteigert... Infos dazu kommen später. #allesfürsklima #blümchianerunite #dieweltsollderschönstespielplatzbleiben

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Für den Erhalt der Erde setzt sich an diesem Freitag auch Olivia Marei ein. Die Toni-Darstellerin aus GZSZ postete einen Aufruf auf Instagram.

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+++ 20.09.2019: Veranstalter: 80 000 bei Klimademo am Brandenburger Tor +++

Zu der großen Klimademo rund um das Brandenburger Tor in Berlin haben sich nach Angaben der Veranstalter 80 000 Menschen versammelt. Diese Zahl nannte eine Sprecherin des Bündnisses am Freitagmittag auf einem Podium vor den Demonstranten.Die Polizei sprach am frühen Freitagnachmittag dagegen lediglich von "weit mehr als 10 000" Teilnehmern.

Zuvor hatte das Bündnis "Fridays for Future" getwittert: "#AlleFürsKlima in Berlin wird riesig - obwohl noch viele unterwegs sind, sind wir jetzt schon Zehntausende vor dem Brandenburger Tor." Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zur Teilnehmerzahl.

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Rund um das Wahrzeichen im Herzen Berlins sind die Straßen voller Menschen. Wegen des großen Andrangs halten bis auf weiteres keine S-Bahnzüge mehr an der Station Brandenburger Tor, teilte die Leitstelle mit. Gegen 13.00 Uhr sollte sich ein Demonstrationszug durch Teile der Innenstadt und des Regierungsviertels in Bewegung setzen.

+++ 20.09.2019: 45 000 Menschen beim Klimastreik in Hamburg +++

Mindestens 70.000 Menschen sind am Freitag auch in Hamburg dem Aufruf zum globalen Klimastreik gefolgt. Diese Schätzung gab die Polizei am Mittag bekannt. Aufgerufen hatte die Jugendbewegung "Fridays For Future". Unterstützt werden sie von Gewerkschaften, Kirchen, Umweltverbänden, Menschenrechts- und Friedensorganisationen. Der Verlauf sei absolut friedlich, sagte ein Polizeisprecher. Die vom Verfassungsschutz beobachtete Interventionistische Linke hatte "Verkehrsblockaden und radikale Aktionen" am Rande des Klimastreiks angekündigt.

Die Polizei sprach von einem großen Zulauf, konnte zu Beginn der "Fridays for Future"-Kundgebung am Jungfernstieg am Mittag aber noch keine genauen Zahlen nennen. Fridays for Future sprach sogar von deutlich mehr Teilnehmern als die Polizei. Ein Aktivist schätzte die Zahl in Hamburg auf 90 000 Menschen. Erwartet wurden zunächst bis zu 30 000 Teilnehmer.

+++ 20.09.2019: "Fridays for Future": Hunderte demonstrieren in Delhi +++

In Indien haben sich am Freitag mehrere Tausend Kinder und Jugendliche an den weltweiten Demonstrationen für mehr Klimaschutz beteiligt - vergleichsweise wenig im Vergleich zur Bevölkerungszahl des Landes von 1,3 Milliarden. Die Schüler klagten, dass in ihrem Land - dem drittgrößten CO2-Emittenten der Welt - wenig Bewusstsein für Klimaschutz herrsche. "Die Eliten hier denken, dass sie sich alles kaufen können - auch saubere Luft - und die Armen haben schon genügend Probleme, um sich auch noch um die Klimakrise zu kümmern", erklärte Bhavreen Kandhar, die Mutter zweier Schülerinnen. "Noch wollen es die meisten nicht wahrhaben."

Indien leidet stark unter den Auswirkungen des Klimawandels. Es gibt extreme Hitzewellen, extremen Regen, Dürre und Wassermangel. In der Hauptstadt Delhi herrscht eine der schlimmsten Luftverschmutzungen der Welt. Die, die es sich leisten können, haben Luftfilter Zuhause.

Der 13-jährige Manish Kumar hatte sich für die Demo in Delhi ein Kleidungsstück aus Müll gebastelt. Dabei hatte er zwei Waagschalen - eine gefüllt mit Müllsäcken, auf der anderen saß sein neun Jahre alter Bruder Aman. "Die Menschen und die Natur sind in einem Gleichgewicht", erklärte Manish sein Werk. "Und die Menschen sollen das nicht zerstören." Seine Schule sehe es aber nicht gerne, dass er für "Fridays for Future" die Schule schwänzt. "Die sagen, ich sei etwas verrückt." Zurzeit finden in mehreren Bundesstaaten wichtige Prüfungen statt.

Die Schule des 15-jährigen Vihaan Agarwal hatte den Klimastreik unterstützt. "Ich besuche eine Privatschule und da ist es anders", sagte Vihaan. "Wir lernen auch, dass es schlecht ist, wenn so viel Müll weggeworfen wird und alles verbrannt wird. Dann entsteht viel CO2."

+++ 20.09.2019: Aktivisten: Zehntausende bei Klimademo am Brandenburger Tor +++

Zehntausende Menschen haben sich nach Veranstalterangaben am Freitag rund um das Brandenburger Tor zu einer Demonstration für mehr Klimaschutz versammelt. Unter dem Motto "Alle fürs Klima" hatten verschiedene Initiativen zu der Aktion aufgerufen, darunter die Bewegung Fridays for Future. Die Polizei wollte sich zunächst nicht zu Teilnehmerzahlen äußern. Schon am Vormittag gab es in Berlin anlässlich des weltweiten Klimastreiks diverse kleinere Demonstrationen und andere Protestaktionen wie kurzzeitige Straßenblockaden. Laut Polizei verliefen sie friedlich.

+++ 20.09.2019: 17 000 Demonstranten beim Klima-Protest in Freiburg +++

Im Zuge der globalen Klimastreiks sind in Freiburg rund 17 000 Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Von dieser Zahl ging ein Polizeisprecher am Freitagmorgen zu Beginn der Versammlung aus, die Tendenz war steigend. Neben Jugendlichen hätten sich auch viele Erwachsene versammelt. "Das ist ein eindrucksvolles und starkes Signal der Bürger", sagte Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos). Das Bündnis Fridays for Future hat diesmal explizit nicht nur Schüler und Studenten, sondern auch Arbeitnehmer aufgerufen, sich an dem globalen "Klimastreik" zu beteiligen.

+++ 20.09.2019: Fahrrad-Demo und Blockade zum Auftakt des Klimastreiks +++

Zum Auftakt des Klimastreiks in Berlin hat es am Freitagmorgen mehrere Protestaktionen gegeben. Geschätzt 200 Menschen beteiligten sich am Morgen an einem Fahrradkorso vom Ernst-Reuter- Platz in Charlottenburg in Richtung Innenstadt. Im morgendlichen Berufsverkehr auf den umliegenden Straßen kam es daraufhin zu Behinderungen und Staus. Vor dem Kanzleramt, wo die Koalition nach einer Nachtsitzung am Morgen weiter über ein Klimaschutzpaket verhandelte, versammelten sich einige Dutzend vornehmlich junge Demonstranten.

An der Kreuzung Holzmark-/Alexanderstraße nahe der Jannowitzbrücke in Mitte blockierten Aktivisten kurzzeitig eine große Kreuzung mit Absperrband - als die Polizei kurze Zeit später eintraf, war die Aktion schon wieder beendet. Auf einer Überführung über die Stadtautobahn 100 in Tempelhof brachten Umweltschützer kurzzeitig ein Banner an: "Saubere Autos sind ein dreckige Lüge", stand darauf. Am Kottbusser Tor blockierten Fahrradfahrer den Kreisverkehr.

Bundesweit sind am Freitag nach Angaben der Bewegung Fridays for Future mehr als 530 Demonstrationen geplant. Das Klimakabinett, ein Ausschuss der Bundesregierung, wollte im Laufe des Tages seine Strategie für mehr Klimaschutz in Deutschland vorlegen.

+++ 20.09.2019: Proteste vor Kanzleramt für mehr Klimaschutz +++

Im Zuge der Demonstrationen zum globalen Klimastreik haben sich Klimaaktivisten auch direkt vor dem Kanzleramt in Berlin Gehör verschafft. Eine Gruppe von rund 30 bis 40 vor allem jungen Leuten rollte am Freitag vor dem Zaun des Kanzleramts ein großes Transparent aus, auf dem zu lesen war: "Rückkehr der Klimakanzlerin?" Sie skandierten unter anderem: "Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft raubt." Im Kanzleramt tagten die Spitzen der Koalition in einer Marathonsitzung, um eine Einigung auf eine Strategie für mehr Klimaziele zu erreichen.

+++ 20.09.2019: Klimastreik-Demo in Frankfurt startet mit ersten Blockaden +++

Mit ersten Straßenblockaden haben am Freitag in der Frankfurter Innenstadt die Demonstrationen zum globalen Klimastreik begonnen. Am zentral gelegenen Baseler Platz hielten mehrere Dutzend Aktivisten den Straßenverkehr auf und lösten einen Stau sowie ein Hupkonzert aus. Nach Angaben der Polizei gab es auch an der Friedberger Warte erste Proteste. Im Laufe des Freitags werden in Frankfurt Tausende Teilnehmer zu einem Sternmarsch mit anschließendem Demonstrationszug erwartet. Auch in anderen hessischen Städten sind Kundgebungen geplant.

Waren bei den bisherigen Kundgebungen der "Fridays for Future"-Bewegung insbesondere Schüler und Studenten zur Teilnahme aufgerufen, richtet sich der Appell diesmal auch an Arbeitnehmer. Gewerkschaften, Kirchen, Umweltorganisationen, Stadtverwaltungen und zahlreiche andere Organisationen unterstützen diesen Aufruf.

 

+++ 20.09.2019: Fahrrad-Demo läutet großen Protest-Tag in Berlin ein +++

Mit einem Fahrrad-Korso haben am Freitagmorgen in Berlin die Demonstrationen für mehr Klimaschutz begonnen. Aktivisten fuhren gegen 07.45 Uhr vom Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg in Richtung Innenstadt los. Zu dem Korso hatte unter anderem die Gruppe Ende Gelände aufgerufen, die einen sofortigen Kohleausstieg fordert.

Zum Auftakt einer weltweiten Aktionswoche wollen in der Hauptstadt am Freitag Tausende Menschen die Politik zu einem entschlossenen Handeln für den Klimaschutz auffordern. Zur voraussichtlich größten Demonstration erwarten die Veranstalter 10 000 Teilnehmer. Sie startet um 12.00 Uhr am Brandenburger Tor.

Geplant sind außerdem ein Schiffskorso, weitere Demonstrationen von Unternehmern und von Ärzten sowie ein Party-Protestzug der Berliner Clubbetreiber am Nachmittag. Mehrere Gruppen wie Extinction Rebellion wollen außerdem mit Straßenblockaden den Verkehr zeitweise lahmlegen. Nahe des Kanzleramtes wurde ein Protestcamp mit Zelten aufgebaut. Wissenschaftler wollen an der TU Berlin einen Videoappell an die Politik veröffentlichen.

Bundesweit sind am Freitag nach Angaben der Bewegung Fridays for Future mehr als 530 Demonstrationen geplant. Das Klimakabinett, ein Ausschuss der Bundesregierung, will am Freitag seine Strategie für mehr Klimaschutz in Deutschland vorlegen. Auch in vielen anderen Staaten gibt es Streik- und Protestaufrufe: Für die internationale Streikwoche, die am Freitag beginnt, haben Aktivisten Proteste in mehr als 2600 Städten in fast 160 Staaten angekündigt.

+++ 20.09.2019: Klimaaktivisten: In Australien 300 000 bei Protesten auf der Straße +++

An dem globalen Klimastreik in Australien haben sich nach Angaben der Veranstalter mindestens 300 000 Menschen beteiligt. Dies seien doppelt so viele wie beim vorherigen Protestmarsch, schrieben die Aktivisten von Fridays for Future am Freitag auf Twitter. Es dürften demnach sogar noch mehr werden, weil ihnen am, Nachmittag (Ortszeit) noch keine Teilnehmerzahlen aus allen Orten vorlagen.

Große Kundgebungen gab es unter anderem in Sydney und Melbourne. In der Stadt Alice Springs im Zentrum Australiens legten sich Hunderte Menschen demonstrativ auf den Boden und stellten sich tot.

Weltweit erwartet die Jugendbewegung Fridays for Future mehrere Hunderttausend Teilnehmer, wenn nicht Millionen. Allein in Deutschland sind in Dutzenden Städten mehr als 500 Aktionen und Demonstrationen angemeldet. Für die internationale Streikwoche, die Freitag beginnt, haben Aktivisten Proteste in mehr als 2600 Städten in fast 160 Staaten angekündigt.

+++ 20.09.2019: Globaler Klimastreik: Proteste in fast 160 Staaten geplant +++

Von Albanien bis Uruguay, von Aalen bis Zweibrücken: Zum globalen Streik für mehr Klimaschutz an diesem Freitag erwartet die Jugendbewegung Fridays for Future mehrere Hunderttausend Teilnehmer. Allein in Deutschland sind in Dutzenden Städten mehr als 500 Aktionen und Demonstrationen angemeldet. Eine der größte Demonstrationen mit 10 000 erwarteten Teilnehmern soll es in Berlin geben. In den anderen deutschen Millionenstädten München, Hamburg und Köln sind ebenfalls größere Proteste geplant.

Begonnen hatte der globale Streik in der Nacht mit Demonstrationen in Australien. Mehrere Zehntausend Schüler blieben aus Protest gegen unzureichende Maßnahmen der Politik gegen den Klimawandel dem Unterricht fern. In der Stadt Alice Springs legten sich Hunderte Menschen auf den Boden und stellten sich tot. Für die internationale Streikwoche, die Freitag beginnt, haben Aktivisten schon Proteste in mehr als 2600 Städten in fast 160 Staaten angekündigt.

Die von der Schwedin Greta Thunberg angestoßene Protestbewegung wird von Schülern und Studenten getragen. Sie fordern von der Politik mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung und die drohende Klimakatastrophe. Vor allem müsse gemäß dem Pariser Klimaabkommen die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit eingedämmt werden.

Für Deutschland fordert Fridays for Future, schon bis Jahresende alle Subventionen für fossile Energieträger wie Öl und Kohle zu streichen, ein Viertel der Kohlekraft abzuschalten und eine Steuer auf Treibhausgasemissionen zu erheben. Die Bewegung bekommt breite Unterstützung. Mit dabei sind Umwelt- und Entwicklungsorganisationen wie Greenpeace und Brot für die Welt, aber auch die Evangelische Kirche, die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Kulturrat.

Die IG Metall allerdings warnte vor sozialen Verwerfungen und Massenarbeitslosigkeit. "Klimaschutz ist zwingend notwendig, um unseren Planeten lebenswert zu erhalten", sagte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). "Wir dürfen aber den Klimaschutz nicht gegen Wachstum und Beschäftigung setzen."

Laut ARD-"Deutschlandtrend" sind allerdings knapp zwei Drittel der von Infratest-dimap befragten Bundesbürger (63 Prozent) der Meinung, dass der Klimaschutz Vorrang haben sollte, selbst wenn dies dem Wirtschaftswachstum schadet. Ein Viertel (24 Prozent) findet, dass dem Wirtschaftswachstum Priorität eingeräumt werden sollte.

Der Fridays-For-Future-Protest richtet sich auch gegen die Sitzung des Klimakabinetts am Freitag in Berlin. Der Ausschuss der Bundesregierung will ein milliardenschweres Gesetzespaket zum Klimaschutz auf den Weg bringen. Viele Umweltorganisationen befürchten, dass die Maßnahmen nicht ausreichen, um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden.

Die vom Verfassungsschutz beobachtete Interventionistische Linke (IL) kündigte für den Klimastreik "Verkehrsblockaden und radikale Aktionen" in mehreren deutschen Städten an. Auch die Umweltbewegung Extinction Rebellion will während der Demonstrationen strategisch wichtige Punkte in Berlin blockieren. Geplant seien friedliche und kreative Aktionen unter dem Motto "Ungehorsam für alle", erklärte die Gruppe. Überdies wollen junge Umweltschützer mit einem Protestcamp nahe dem Bundeskanzleramt gegen die Klimapolitik protestieren.

Die Schwedin Thunberg, die zurzeit in den USA ist, demonstriert seit vergangenem Sommer jeden Freitag - also meistens während der Schulzeit - für mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz. Ihr Schulstreik hat weltweit Menschen zu Demonstrationen unter dem Motto "Fridays for Future" inspiriert.

Vor der Aktivistin liegen eine Reihe von Klimakonferenzen, Protesten und weiteren Terminen. Der Jugend-Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York startet am 21. September, ihm folgt zwei Tage später der UN-Klimagipfel mit Staats- und Regierungschefs vor der UN-Generalversammlung.

Fridays for Future appelliert erstmals auch an alle Erwachsenen, sich den Protesten anzuschließen. Doch kann nicht jeder Beschäftigte seinen Arbeitsplatz unbesorgt verlassen. Unproblematisch ist es nur, wenn die Firma dazu ermuntert oder zumindest duldet, dass sich die Belegschaft am Klimastreik beteiligt. So machen etwa die GLS-Bank und der Energieversorger Naturstrom mit jeweils Hunderten Mitarbeitern extra am Freitag dicht. Auch der Düsseldorfer Oberbürgermeister hat seine Amtsleiter gebeten, den städtischen Mitarbeitern das Demonstrieren zu ermöglichen. Auf die Straße gehen kann auch, wer Gleitzeitregelungen nutzt oder spontan Urlaub beziehungsweise einen freien Tag nimmt.

Anders sieht es aus, wenn die Firma sich nicht äußert oder Nein sagt. In diesem Fall wäre eine Streikteilnahme illegal. Denn nach herrschender Rechtslage, die auf Richterrecht aus den 50er Jahren fußt, müssen Arbeitskämpfe Ziele verfolgen, die in einem Tarifvertrag geregelt werden können. Streiks mit politischen Zielen oder aus Solidarität sind demnach rechtswidrig.

+++ 20.09.2019: Klimastreik - Interventionistische Linke kündigt Straßenblockaden an +++

Die vom Verfassungsschutz beobachtete Interventionistische Linke (IL) hat für den Klimastreik am Freitag in mehreren deutschen Städten "Verkehrsblockaden und radikale Aktionen" angekündigt. Proteste seien unter anderem in Berlin, Hamburg, Bremen, Hannover, Göttingen, Frankfurt und Köln geplant, hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Das Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz hatte am Mittwoch mit Blick auf den Klimastreik vor Aktionen von Linksextremisten in der Hansestadt gewarnt und dabei die IL explizit genannt. Die Gruppe habe bereits mehrfach versucht, im Fahrwasser der Fridays for Future-Proteste das Thema Klimaschutz für sich zu instrumentalisieren. Es ginge "um den Anschluss und die "Scharnierfunktion" linksextremistischer Gruppen an das bürgerliche Spektrum, um dieses anschließend zu radikalisieren". Aus Sicht des Dienstes war die Interventionistische Linke maßgeblich daran beteiligt, gewaltbereite Linksextremisten aus dem In- und Ausland für die G20-Proteste 2017 in Hamburg zu mobilisieren.

Die Gruppe verwahrte sich gegen eine "Diffamierung" durch den Verfassungsschutz. "Wir schützen das Klima. Dafür werden wir uns nicht rechtfertigen", erklärte Emily Laquer von der Hamburger IL.

Fridays for Future hat am Freitag Proteste in mehr als 2600 Städten in mehr als 150 Staaten angekündigt. Aktivistin Luisa Neubauer hatte erklärt, zivilen Ungehorsam als Aktionsform für legitim zu erachten. "Wir brauchen ein breites Spektrum an Aktionen, um den Druck auf die Politik zu erhöhen", sagte sie bei einem Streitgespräch mit dem Grünen-Politiker Ralf Fücks in der Wochenzeitung "Die Zeit". Angesprochen worden war sie auf Aktionen der Gruppe Extinction Rebellion.

+++ 19.09.2019: Protestcamp gegen Klimapolitik am Kanzleramt geplant +++

Junge Umweltschützer wollen mit einem Protestcamp nahe dem Bundeskanzleramt in Berlin gegen die Klimapolitik protestieren. Wie schon im Juni wollten sie am Donnerstag dort Zelte aufbauen und eine Woche lang Arbeitsgruppen abhalten und demonstrieren. Einige hundert Teilnehmer werden erwartet, wie die Veranstaltergruppe We4Future am Donnerstag mitteilte. Unterstützt werden sie von Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und Fridays for Future.

Der Klimaforscher Mojib Latif rief ebenso zur Teilnahme auf wie die Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete. "Gesellschaften brauchen für rapide Veränderung friedlichen Massenprotest. Deshalb ist es wichtig, sich zum solidarisieren, informieren und vernetzen - das We4Future-Camp bietet dafür einen Raum", erklärte Rackete.

Über Pfingsten standen auf der Wiese vor dem Veranstaltungsort Tipi am Kanzleramt sechs Gemeinschaftszelte und bis zu 40 kleine private Zelte. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte damals erst kurz vor dem Start des Camps entschieden, dass private Zelte erlaubt sind. Die Polizei hatte zunächst nur größere Versammlungszelte genehmigt.

+++ 19.09.2019: Reinhold Messner zu Fridays for Future: "Konkret wird sich nichts ändern" +++

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (75) findet die Fridays for Future-Bewegung gut, glaubt aber nicht, dass sie am Ende viel bewegen kann. "Die Greta hat mit den Eltern das angeregt, das war eine gute Idee", sagte Messner am Mittwochabend in Oberhausen der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt ein Bewusstsein, das wächst, aber konkret wird sich nichts ändern." Falls Greta Thunberg eines Tages Politikerin werde, komme es darauf an, was sie durchsetze. Es nütze nichts, gute Ideen zu haben, wenn man nicht gewählt werde.

Generell sehe er für die Welt "relativ schwarz": "Wir sind zu viele, wir werden nicht mehr allzu lange Ressourcen haben, um den Lebensstandard zu halten, den wir haben."

Vor diesem Hintergrund plädierte Messner für "Verzicht". Verzicht müsse ein positiver Wert werden. "Wenn wir alle auf einen Teil dessen, was wir haben können, was wir nutzen können, was wir genießen können, verzichten und uns dabei wohlfühlen, dann geht's." Wenn das aber ein negativ empfundener Wert bleibe, dann werde es nicht gelingen. "Und die nächsten Generationen haben das auszubaden. Unsere Generation hat wahrscheinlich die höchste Lebensqualität, die es je auf dieser Erde gab."

+++ 17.09.2019: Klima-Protest in Berlin - Demos, Schiffskorso und Straßenblockaden +++

Mit Demonstrationen, einem Schiffskorso, einem Party-Protestzug und gezielten Straßenblockaden wollen mehrere tausend junge Menschen am Freitag in Berlin dem Aufruf der Bewegung Fridays for Future folgen und für mehr Klimaschutz kämpfen. Sie wollen damit die Streik- und Protestaufrufe in der ganzen Welt unterstützen. "Wir müssen gemeinsam der Politik zeigen, dass es uns ernst ist", sagte der Vertreter von Fridays for Future, Quang Paasch, am Dienstag in Berlin. Angemeldet sind in Berlin für die größte Kundgebung 10.000 Teilnehmer. Weltweit sind Proteste in mehr als 2.000 Städten in 129 Staaten angekündigt. In Deutschland sind 400 Demonstrationen geplant.

Für Berlin kündigten Vertreter der linken Bündnisse Ungehorsam für alle und Extinction Rebellion an, mit Sitzstreiks und Sitzblockaden Teile des Berliner Autoverkehrs lahmzulegen. "Ab 16.00 Uhr wird es im gesamten Berliner Stadtgebiet zu Straßenblockaden kommen", sagte Hannah Eberle vom Bündnis "Ungehorsam für alle". Die genauen Orte, an denen sich die protestierenden Schüler und Studenten auf die Straße setzen wollen, werde man vorher aber nicht bekanntgeben.

Die verschiedenen Bündnisse appellierten auch an alle Erwachsenen, nicht zur Arbeit zu gehen, sondern zu demonstrieren. Eine ganze Reihe von Firmen gebe den Angestellten dafür frei, sagte ein Unternehmer. Der Berliner Senat erlaubt seinen Beamten und Angestellten, am Freitag während der Arbeitszeit an den Demonstrationen teilzunehmen - allerdings muss die Zeit nachgearbeitet werden.

+++ 16.09.2019: Gewerkschaft, Kirche, Unternehmen - Breites Bündnis für Klimaprotest +++

Für ihren Aufruf zum globalen Streik für mehr Klimaschutz an diesem Freitag (20.09.2019) bekommt die Bewegung Fridays for Future breite Unterstützung. Mit dabei sind Umwelt- und Entwicklungsorganisationen wie Greenpeace und Brot für die Welt, aber auch die Evangelische Kirche, die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Kulturrat. Sie riefen am Montag alle Bürger auf, an den bislang mehr als 400 bundesweit geplanten Demonstrationen teilzunehmen. "Junge und Erwachsene gemeinsam können die Regierung zum Handeln antreiben. Bisher hat die Bundesregierung versagt", erklärten sie.

Auch gut 200 Mitgliedsfirmen des ökologisch orientierten Verbands UnternehmensGrün beteiligen sich aktiv an dem Streik. Sie wollen ihre Geschäfte schließen und rufen ihre Mitarbeiter auf, für mehr Klimaschutz auf die Straße zu gehen. Dazu gehören die GLS Bank mit 500 Beschäftigten und Naturstrom mit 400 Mitarbeitern sowie viele weitere kleine und mittelständische Unternehmen. Aus den Reihen umweltbewusster Unternehmer beteiligt sich auch die Initiative "Entrepreneurs for Future" am Streik. Sie fordert unter anderem einen spürbaren Preisaufschlag auf Öl, Gas und Kohle.

Die Umweltbewegung Extinction Rebellion will am Freitag außerdem strategisch wichtige Punkte in der Hauptstadt Berlin blockieren. Geplant seien friedliche und kreative Aktionen unter dem Motto "Ungehorsam für alle", erklärte die Gruppe. Die Extinction Rebellion - zu Deutsch "Rebellion gegen das Aussterben" - macht seit Ende 2018 immer wieder mit Protestaktionen auf sich aufmerksam.

Für die globale Streikwoche für mehr Klimaschutz, die am Freitag beginnt, haben Aktivisten schon Proteste in mehr als 2000 Städten in 129 Staaten angekündigt. Die von der Schwedin Greta Thunberg angestoßene Protestbewegung wird von Schülern und Studenten getragen. Für Deutschland fordert Fridays for Future unter anderem, dass der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase spätestens 2035 unterm Strich auf null sinkt - also 15 Jahre früher als bisher geplant. Der Kohleausstieg soll demnach schon bis 2030 vollzogen und eine 100-prozentige erneuerbare Energieversorgung bis 2035 erreicht sein.

Die Lehrergewerkschaft VBE fühlt sich unterdessen im Umgang mit Fehlstunden der streikenden Schüler allein gelassen und warf Politikern in einem Schreiben "Doppelzüngigkeit" vor. Es dürfe nicht sein, dass das Engagement der Schüler auf der einen Seite unterstützt werde, "aber auf der anderen Seite den Schulen die Verantwortung aufzubürden, zu entscheiden, wie und ob sie Verletzungen der klar gesetzlich geregelten Schulpflicht ahnden", erklärte der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann. "Damit macht die Politik Schulen zum Sündenbock."

+++ 15.09.2019: Mehr als 2000 Städte weltweit zum globalen Klimastreik angemeldet +++

Von Aachen bis Zwickau, von der Antarktis bis Venezuela: Für die globale Streikwoche für mehr Klimaschutz, die am Freitag beginnt, haben Aktivisten schon Proteste in mehr als 2000 Städten in 129 Staaten angekündigt. Das geht aus einer Übersicht der Klimaschutzbewegung Fridays for Future hervor. Allein in Deutschland sind in Dutzenden Städten mehr als 400 Aktionen und Demonstrationen geplant.

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/news.de/dpa

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