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Statt Arbeitslosengeld II: Kein Arbeitszwang und mehr Geld - Hartz IV bald abgeschafft?

Immer wieder gerät das Modell von Hartz IV in die Kritik. Wenn es nach den Grünen geht, soll das bisherige Arbeitslosengeld II abgeschafft werden. Stattdessen soll eine Garantiesicherung eingeführt werden, die ohne Arbeitszwang auskommt.

Robert Habeck legt als Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen einen Alternativvorschlag zum Hartz-IV-Modell vor. (Foto) Suche
Robert Habeck legt als Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen einen Alternativvorschlag zum Hartz-IV-Modell vor. Bild: Jens Büttner / picture alliance / dpa

Grünen-Chef Robert Habeck regt an, das umstrittene Hartz-IV-System abzuschaffen und durch eine neue Garantiesicherung zu ersetzen. Dabei sollen der Zwang zur Arbeitsaufnahme und die zugehörigen Sanktionen wegfallen, wie es laut "Zeit Online" in einem internen Strategiepapier heißt.

Ohne Arbeitszwang! Grüne fordern mehr Arbeitslosengeld anstelle von Hartz IV

Die neue existenzsichernde Leistung soll demnach höher ausfallen als das heutige Arbeitslosengeld II, wie Hartz IV offiziell heißt. Im Gegensatz zu einem bedingungslosen Grundeinkommen soll die neue Sicherung allerdings von der Bedürftigkeit abhängig bleiben. "Nach wie vor gibt es eine Antragstellung, und die Bedürftigkeit muss nachgewiesen werden", heißt es laut "Zeit Online" in dem Papier. Und weiter: "Die Zeit und die politische Debatte sind über Hartz IV hinweggegangen."

Mehr Geld, kein Arbeitszwang, keine Sanktionen: Grüne wollen Hartz IV reformieren

Das neue System solle bedingungslos und bedarfsgerecht zugleich sein, heißt es demnach weiter. Habeck will außerdem die Schonvermögen anheben und die Zuverdienstmöglichkeiten erweitern. Habeck rechnet demnach damit, dass bei einem Umbau des Systems zu einer Garantiesicherung vier Millionen Haushalte zusätzlich Anspruch auf Leistungen hätten. Das Papier soll nun im Rahmen des Grundsatzprogrammprozesses in der Partei diskutiert werden.

Das versprechen sich die Grünen von der neuen Garantiesicherung

Von der neuen Garantiesicherung hatte Habeck bereits im Frühjahr gesprochen, allerdings ohne Details zu nennen. In einem Gastbeitrag schrieb er damals: "Wir werden darüber reden müssen, auch für die Erwerbstätigen ein neues, existenzsicherndes Garantiesystem zu schaffen, das Demütigung durch Ermutigung ersetzt und Anreize für Erwerbsarbeit schafft." Die weit verbreitete Angst vor Abstieg und Armut "frisst die Seele auf und das Grundvertrauen in die Gesellschaft gleich mit", bilanzierte er.

Auch SPD kündigt Sozialstaatsreform an

Auch SPD-Chefin Andrea Nahles hatte am Wochenende eine "Sozialstaatsreform 2025" vorgeschlagen, die Hartz IV hinter sich lassen müsse. Ihre Partei wolle eine neue Grundsicherung schaffen.

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/news.de/dpa

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