Erstellt von Pierre Pawlik - Uhr

Kleinkind in Brunnen gefunden: Traurige Gewissheit! Der kleine Julen (2) ist tot

Fast zwei Wochen lang haben Rettungsteams nach dem in einem tiefen Brunnen verschollenen Julen (2) gesucht. Jetzt wurde aus den schlimmsten Befürchtungen traurige Gewissheit: Der kleine Junge hat den Sturz nicht überlebt. Dabei hatten viele noch auf ein Wunder gehofft.

Die Suche nach Julen läuft auf Hochtouren. (Foto) Suche
Die Suche nach Julen läuft auf Hochtouren. Bild: dpa

Julen ist tot, und ganz Spanien trauert. Fast zwei Wochen lang hatten Hunderte Einsatzkräfte unermüdlich gearbeitet, um den zweijährigen Jungen aus einem 107 Meter tiefen Brunnenschacht in dem Ort Totalán zu bergen. Am Freitag gelang es ihnen endlich, zu dem Kind vorzudringen. Jedoch konnten sie nur noch seine Leiche bergen. Vorausgegangen waren immer neue Rückschläge wegen des harten Gesteins an dem schwer zugänglichen Unglücksort am Hügel Cerro de la Corona nahe der Küstenstadt Málaga.

Jungen in Brunnen gefunden - Julen (2) ist tot

Nach tagelangen Bohrungen wurde der Junge in einer Tiefe von mehr als 70 Metern gefunden, wie das spanische Fernsehen berichtete. !Die Einsatzkräfte haben um 1.25 Uhr den unglücklicherweise leblosen Körper des Kleinen lokalisiert!, twitterte der Delegierte der Madrider Zentralregierung in Andalusien, Alfonso Rodríguez Gómez de Celiz, der den Eltern sein Beileid aussprach. Die spanische Zivilgarde schrieb: !Leider haben wir es trotz aller Bemühungen so vieler Menschen nicht geschafft... Ruhe in Frieden Julen." Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt.

Junge in Schacht gefallen - Rettung von Julen (2) problematisch

Verschiedene Probleme - darunter der unebene, schwer zugängliche Unglücksort am Hügel Cerro de la Corona unweit der Küstenstadt Málaga sowie die Härte des Bodens - hatten die Arbeiten immer wieder verzögert. Weil die Bergarbeiter auch in der Nacht zum Freitag auf extrem harten Felsen gestoßen seien, seien zwei Mikrosprengungen zur Lockerung des Bodens durchgeführt worden, berichteten die Zeitung "La Vanguardia" und andere spanische Medien unter Berufung auf die Vertretung der Madrider Zentralregierung in Andalusien.

Die Bergarbeiter, erfahrene Spezialisten aus der nordspanischen Kohleregion Asturien, arbeiteten aus Sicherheitsgründen vorwiegend mit Spitzhacken und Presslufthämmern. Die Zweierteams werden mit einer speziellen Kapsel in den Schacht herabgelassen und lösten sich alle 30 bis 40 Minuten ab. Die Bedingungen waren extrem, wegen der Enge konnten die Männer nur knieend oder liegend graben, hieß es.

Julen fiel am 13. Januar in Brunnenschacht

Das Kind soll am 13. Januar bei einem Ausflug mit seinen Eltern in den 107 Meter tiefen, illegal gegrabenen Schacht gefallen sein. Weil das Loch nur einen Durchmesser von 25 bis 30 Zentimetern hat, hatten die Retter entschieden, einen parallelen Schacht auszuheben, um zu Julen vorzudringen. Er wird in einer Tiefe von 70 bis 80 Metern vermutet.

Allerdings gibt es schon seit Tagen überhaupt kein Lebenszeichen von Julen. In Kneipen, Cafés und Büros im ganzen Land wurde immer wieder in die Runde gefragt: "Und wenn der Kleine nicht im Loch ist?" Es sind vorwiegend Laien, die Zweifel äußern, aber nicht nur: "Ich halte es für nahezu unmöglich, dass der Junge in diesem Schacht drin ist", sagte in verschiedenen TV-Sendungen Luis Avial von der Geophysik-Firma Falcon High Tech. Normal wäre es gewesen, dass das Kind in dem winzigen Schacht ziemlich weit oben steckengeblieben wäre, war Avial überzeugt.

Experten hatten Zweifel: Ist der kleine Julen gar nicht im Schacht?

"Das Kind hatte eine Winterjacke an, die Wände des Schachts sind nicht glatt, es gibt Wurzeln, Unebenheiten, das ist schon sehr komisch", meinte Avial. Auch der erfahrene Schachtbauer Francisco Barranquero hegte große Zweifel. "Ist es möglich, dass ein Kind da nicht steckenbleibt und bis ganz unten durchrutscht? Ich sage dir, das ist sehr unwahrscheinlich", sagte er einem Journalisten der Onlinezeitung "El Español". Nun wurden sie alle eines Besseren belehrt.

Vater die ganze Zeit sicher: Julen ist in noch in dem Loch

"Ich habe mich auf die Öffnung gestürzt, und er war nicht mehr da. Ich habe ihn weinen hören, aber bald habe ich ihn nicht mehr gehört", sagte Vater José, ein arbeitsloser Marktverkäufer, vor Journalisten weinend. Im Interview der Zeitung "Diario Sur" beteuerte er: "Mein Sohn ist da (im Loch), das soll niemand anzweifeln."

In diesen Brunnenschacht soll ein Zweijähriger beim Spielen gefallen sein. (Foto) Suche
In diesen Brunnenschacht soll ein Zweijähriger beim Spielen gefallen sein. Bild: Bomberos De Málaga / Europa Press / dpa

Justiz leitet Ermittlungen im Fall Julen (2) ein

Auch wenn die spanischen Behörden bereits Ermittlungen einleiteten: Die Frage nach dem oder den Schuldigen beschäftigte die Spanier und die Welt zunächst eher weniger. Journalisten und Kamerateams aus aller Welt hielten in großer Entfernung zu der von der Polizei völlig abgeriegelten Unfallstelle am Hügel Cerro de la Corona Wache. Die spanische Bischofskonferenz rief zum Beten um das Kind auf. Regierungschef Pedro Sánchez und andere Persönlichkeiten ermunterten die Eltern und die Helfer zum Durchhalten.

Ein Gericht in Málaga hatte vor wenigen Tagen Ermittlungen eingeleitet, um die genauen Umstände des Unglücks zu klären, wie die spanische Zeitung "El País" berichtete.

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pap/jat/news.de/dpa

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