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Ökotest für Juli 2018: Krebserregend? Finger weg von DIESEM Vanilleeis

Vanilleeis zählt zu den Klassikern in Deutschland. Doch wie viel Vanille steckt wirklich drin? Dieser Frage ist Ökotest nachgegangen und hat 19 Vanilleeis-Sorten genauer untersucht. Das Ergebnis: Viele Hersteller mogeln.

Vanilleeis ist bei den Deutschen beliebt. (Foto) Suche
Vanilleeis ist bei den Deutschen beliebt. Bild: dpa

Wer sein Eis nicht in der Eisdiele oder am Büdchen, sondern im Supermarkt kauft, kann viel Geld sparen. Die Deutschen tun das gern. Besonders hoch im Kurs stehen dabei die Klassiker Vanille und Schokolade. Ökotest wollte nun wissen, wie gut Vanilleeis wirklich ist. Denn eigentlich kann man bei dem Mix aus Sahne, Milch, Zucker, Ei und Vanille nicht viel falsch machen oder doch? Laut Ökotest nutzen die Hersteller zahlreiche Tricks, um Eis möglichst billig zu machen. Das Ergebnis: Viel Luft und äußerst wenig Vanille. Keines der Produkte schnitt im Test mit "Sehr gut" ab. Zwei Markenprodukte haben im Test sogar am schlechtesten abgeschnitten.

Vanilleeis im Ökotest! Die billigen Tricks der Hersteller

Ökotest hat 19 Sorten Vanilleeis aus Supermärkten, Discountern und Bio-Märkten genauer unter die Lupe genommen. Die Tester wollten wissen, ob in dem Eis genügend Vanille steckt und ob die Hersteller mit Aromen nachhelfen. Außerdem untersuchten sie, wie viel Luft, Zucker und Schadstoffe im Vanilleeis sind.

Von wegen Testsieger! Bei diesem Eis ist Vanille Mangelware

Vanille gehört derzeit zu den teuersten Gewürzen der Welt. Die Hersteller gehen daher äußerst sparsam damit um. Zwei Hersteller verwenden sogar Aromastoffe. Einige günstige Discounter-Produkte konnten hier punkten, da sie einen hohen Vanillegehalt aufwiesen. Laut Ökotest steckt in den Markenprodukten "Cremissimo Bourbon Vanille" sowie "Mövenpick Bourbon Vanille" am wenigsten Vanille. Zudem sparen auch drei von vier Bio-Eisherstellern an der Vanille. Sieger ist hier klar "Häagen Dasz Vanilla".

Dennoch erhält es von den Ökotestern nur ein "Ausreichend". Der Grund: In dem hochpreisigen Eis fanden die Tester stark erhöhte Spuren von Mineralöl (MOSH). Diese können sich im Körper anreichern und möglicherweise zu Leberschäden führen. Durchgefallen ist außerdem das Markenprodukt "Mövenpick Bourbon Vanille". Die Ökotester fanden Spuren des Mineralöls MOAH, welches als krebserregend gilt.

Beim Zucker wird übrigens überhaupt nicht gespart. Bis zu acht Stückchen Würfelzucker stecken in einer einzigen Portion Vanilleeis. Außerdem schlagen viele Hersteller ihre Produkte ordentlich mit Luft auf. So werden aus 500 Gramm Vanilleeis schnell 1000 Gramm.

Testsieger und -verlierer! Die von Ökotest 2018 getesteten Vanille-Eis-Produkte

Getestet wurden folgende Produkte:

  • Grandessa Premium Eis Vanille (Aldi Süd)
  • Alnatura Vanille Eiscreme (Alnatura)
  • Bofrost Bourbon Vanille (Bofrost) - "Gut"
  • Gut & Günstig Vanille Bourbon-Vanilleeis (Edeka) - "Gut"
  • Schrozberger Milchbauern Vanille Eis, Demeter (Fresh Five Premiumfood)
  • K-Classic Bourbon-Vanille (Kaufland)
  • Landliebe Eiscreme Bourbon-Vanille (Landliebe) - "Gut"
  • Gelatelli Noblissima Bourbon Vanille (Lidl)
  • Romanza Vanille Eiscreme (Netto Marken-Discounter) - "Gut"
  • Bio Cool Vanilleeis (Ökofrost) - "Gut"
  • Mega! Bourbon Vanille (Penny)
  • Tip Bourbon-Vanille-Eis (Real)
  • Ja! Bourbon-Vanille-Eis (Rewe)

Diese Produkte schnitten am schlechtesten ab:

  • Dennree Vanille Eis, Naturland (Dennree)
  • Häagen Dasz Vanilla (Häagen-Dazs)
  • Mucci Premium Bourbon-Vanille (Aldi Nord)
  • Eismann Vanille-Bourbon (Eismann)
  • Cremissimo Bourbon Vanille (Unilever)
  • Mövenpick Bourbon Vanille (Froneri Ice Cream)

Experten beklagen Qualitätsmängel bei Vanille

Ausgerechnet der seit Jahren anhaltende Anstieg der Vanillepreise ist nach Ansicht von Experten für Qualitätsmängel bei dem begehrten Gewürz verantwortlich. Als Reaktion darauf und aus Angst vor Diebstählen werde Vanille oft viel zu früh geerntet, beklagte der Chef der Vanille-Exporteure aus Madagaskar, Georges Geeraerts. Während der Anteil an dem wertvollen Vanillin bei guter Qualität zwischen 1,8 und 2 Prozent liege, habe sich der Durchschnittswert in den vergangenen drei Jahren halbiert - auf nun nur noch 0,9 Prozent bis einen Prozent.

Zuletzt ist der Vanillepreis nach Angaben von Großhändlern auf 600 Euro pro Kilo gestiegen. Madagaskar, der Inselstaat vor der Ostküste Afrikas, ist mit einem Anteil von vier Fünfteln der mit großem Abstand weltweit wichtigste Vanille-Exporteur.

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/kns/news.de/dpa

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