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Geschwüre, Bluthusten, Tod: Die fatalen Folgen der Masturbation - von 1830

Vor einigen Jahrhunderten galt Selbstbefriedigung als unnatürliches Verhalten. Das Schlimme: Kleine Jungs sollten mit Horror-Geschichten davon abgehalten werden, selbst Hand an sich zu legen.

Masturbation galt in der Vergangenheit als unnatürliches Verhalten, was zum Tod führen kann. (Foto) Suche
Masturbation galt in der Vergangenheit als unnatürliches Verhalten, was zum Tod führen kann. Bild: Screenhot Dittrick Museum

Selbstbefriedigung hatte es in der Geschichte nicht einfach. Im Mittelalter erklärte die Kirche jegliche Formen der Sexualität, die nicht der Familienerweiterung dienten, kurzerhand zur Sünde. Ungeachtet der religiösen Verurteilung erfuhr die Masturbation in der Aufklärung einen weiteren Tiefpunkt. Sie wurde als "soziale Gefahr" und als "unnatürliches Verhalten" gebrandmarkt.

"Le Livre dans Titre": Horrorgeschichte soll Masturbation verhindern

Im 18. und 19. Jahrhundert fand ein regelrechter "Feldzug gegen die Masturbation" statt. Zahlreiche Schriften prangerten die Onanie an und zeigten, wie gefährlich die Selbstbefleckung für den eigenen Körper sei. So auch die französische Schrift "Le Livre sans Titre" (zu Deutsch: "Das Buch ohne Titel") von 1830. Es erinnert ein wenig an den deutschen Struwwelpeter. Nur will das "Buch ohne Titel" Kinder nicht erziehen, sondern von der Masturbation abhalten.

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In einer Bildergeschichte wird Jungen gezeigt, welche fatalen Folgen Masturbation hat. "Er war jung, gut aussehend und damit die Hoffnung seiner Mutter", schrieb der Autor. Doch dann nahm das Leben des jungen Burschen eine böse Wendung. Er lief gebückt. Seine Eingeweide brannten wie Feuer und er hatte schreckliche Magenschmerzen. Durch Masturbation wird aus dem jungen kräftigen Burschen ein Gebrechen. Er kann bald nicht mehr selbstständig laufen und wird bettlägrig.

Junge stirbt qualvoll

Doch damit nicht genug: Der Junge verliert seine Zähne, spuckt Blut und eklige Pusteln überziehen seinen Körper. Am Ende ist er nur noch Haut und Knochen und stirbt qualvoll.

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Masturbation stand in der Vergangenheit unter Generalverdacht körperliche Leiden und tödliche Krankheiten auszulösen. Erkrankte waren somit nicht nur dem Tod geweiht sondern vorher auch noch am sozialen Pranger. Sogar Krebs, Lepra und Tuberkulose sollte durch Masturbation ausgelöst werden. Erst als Robert Koch den Tuberkelbazillus entdeckte, änderten Mediziner ihre Meinung.

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/gea/news.de

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