Von news.de-Redakteurin Franziska Obst - Uhr

Außergewöhnliche Krankheiten: «Münchmeyer-Syndrom»: Wenn Wunden Knochen statt Narben hinterlassen

Bei Bildern wie diesen erscheint eine Grippe oder ein gebrochenes Bein doch gleich wie eine Lapalie. (Foto) Suche
Bei Bildern wie diesen erscheint eine Grippe oder ein gebrochenes Bein doch gleich wie eine Lapalie. Bild: Twitter (@memolitioncom und @TerrifyMan)

«Münchmeyer-Syndrom»: Knochen statt Narbengewebe

Die Fibrodysplasia ossificans progressiva (kurz FOP) oder das «Münchmeyer-Syndrom» stellt eine Krankheit dar, bei der die Betroffenen immer weiter verknöchern. Bei eigentlich harmlosen Prellungen, Schnitten oder Schürfwunden produzieren die FOP-Patienten Knochen statt Narbengewebe. Weltweit sind nur etwa 600 FOP-Fälle bekannt, ausgegangen wird allerdings von mehreren tausend Betroffenen.

Verantwortlich für diese seltene Krankheit ist ein fehlendes Gen, welches während der fötalen Entwicklung abgeschaltet wird, sobald alles an seinem Platz ist und das Skelettwachstum beendet ist. Ohne dieses Gen kommt es bei der Wundheilung zur Knochen- statt zur Narbenbildung.

«Baum-Menschen»: Schuppige Hautflecken an Händen, Füßen und im Gesicht

In der Medizin bezeichnet man diese Krankheit als Epidermodysplasia verruciformis, kurz EV, oder als Lewandowsky-Lutz-Dysplasie. Umgangssprachlich sind EV-Patienten eher als «Baum-Menschen» bekannt. Der Körper der Betroffenen ist mit schuppigen Hautflecken oder Papeln an den Händen und Füßen und mitunter auch im Gesicht übersät.

Grund hierfür ist eine besonders hohe Empfindlichkeit gegenüber humanen Papillomviren (HPV). HPV-Infektionen haben bei den Betroffenen die erwähnte heftige Bildung von Hautflecken zur Folge. Die Krankheit ist bis heute unheilbar. Patienten müssen lernen, mit der Krankheit zu leben.

Gegen diese Krankheit ist kein Kraut gewachsen. Die Haare lassen sich auch nicht einfach entfernen. (Foto) Suche
Gegen diese Krankheit ist kein Kraut gewachsen. Die Haare lassen sich auch nicht einfach entfernen. Bild: Twitter/ @memolitioncom

Alien-Hand-Syndrom: Wenn die eigene Hand einem das Essen verbietet

Das Alien-Hand-Syndrom, kurz AHS, ist eine wenig erforschte neuronale Krankheit. Sie beschreibt den Verlust der Kontrolle über die eigene Hand. Für Betroffene fühlt sich die eigene Hand fremd und sie handelt nahezu eigenmächtig.

Verantwortlich hierfür ist eine Schädigung im Gehirn. Die Gehirnhälfte, welche für die Hand verantwortlich ist, hat keinen Kontakt mehr zur anderen Hirnhälfte. Das Corpus Callosum, also der Balken, wurde bei Ihnen durchtrennt. Die Störung kann aber auch nach Infektionen oder Schlaganfällen auftreten.

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bua/news.de

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